Winterberg. „The Job of my Life“ heißt ein Projekt, das junge, engagierte Menschen aus Osteuropa für einen Ausbildungsplatz in der Region begeistern will. Die Initiatoren wollen damit dem drohenden Fachkräftemangel nicht nur in der Hotellerie entgegenwirken. Betriebe der Ferienwelt Winterberg, die im nächsten Jahr junge Leute ausbilden möchten, haben nur noch wenige Tage Gelegenheit, sich für das Projekt anzumelden.
Transparenz in den Ablauf brachten jetzt Mitarbeiter von der Zentralen Auslandsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV), der Bundesagentur für Arbeit aus Meschede sowie Gäste aus Willingen – dort ist das das Programm bereits in diesem Jahr in acht Betrieben angelaufen. Bei einer Informationsveranstaltung im Winterberger Rathaus erläuterte die ZAV-Expertin, Simon Abel, die Rahmenbedingungen des Projektes. Neben Bäckern und Gastronomen war auch die Wirtschaftsförderung aus Marsberg vertreten, um Details zum Projekt zu bekommen.
Anmeldefrist noch bis zum 27. Okstober 2013
Die Bewerberauswahl liegt in Händen der ZAV – gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern sucht sie in Europa nach geeigneten Kandidaten im Alter von 18 bis 35 Jahren für freie Ausbildungsstellen. Vor Ort arbeitet die ZAV mit dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit in Meschede und der Wirtschaftsförderung Winterberg zusammen. So organisieren die Partner Bewerbungsgespräche und Praktika direkt im Ausbildungsbetrieb. Um Sprachbarrieren schon im Vorfeld zu verringern, absolvieren die Azubis in ihrer Heimat vorab einen Deutschkurs. Erst, wenn alles passt, schließen Ausbildungsbetrieb und Bewerber einen Ausbildungsvertrag.
Dennoch ist von Seiten der Ausbilder etwas Geduld angebracht – so die Erfahrungen in Willingen. Dieter Pollack von der Wirtschaftsförderung Willingen und Katharina Höhle vom Romantik-Hotel Stryckhaus berichteten, dass intensive Begleitung der jungen Leute vonnöten sei. Langsam zu sprechen, sei beispielsweise hilfreich, um die sprachlichen Defizite auszugleichen. Andererseits seien die Azubis „hoch motiviert, hilfsbereit und freundlich“. Auch die Hotelgäste geben positive Rückmeldung auf die jungen Ausländer.
Erfahrungsberichte aus Willingen
Stark gefragt ist der „Kümmerer“- jeder Betrieb, der sich am Projekt beteiligt, muss einen solchen Ansprechpartner zur Verfügung stellen. Dieser hilft bei Formalitäten, Wohnungs-suche, Girokonto oder Stromvertrag. Auch bei sozialen Fragen ist der „Erziehungs-berechtigte vor Ort“ gefordert. Daneben ist ein regionaler Kümmerer zwingend notwendig, um Fragen, die alle Auszubildenden betreffen, klären zu können. “Wir wollen den jungen Menschen hier eine Heimat geben. Dass das nicht einfach wird, ist allen Beteiligten klar. Um im touristischen Wettbewerb der Regionen mithalten zu können, sind allerdings gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte zwingend notwendig,” so der Geschäftsführer der Winterberg Touristik und Wirtschaft, Michael Beckmann.
„Gut, aber verbesserungswürdig“, so das Fazit der Willinger Wirtschaftsförderung und der Hoteliers. Unterm Strich ist die Bewertung so positiv, dass sie bereits in die nächste Runde gehen, zumal Nachbesserungen seitens des Gesetzgebers anstehen. Wichtig für den reibungslosen Ablauf sei eine enge Vernetzung und Einbindung aller Stellen wie IHK, Krankenkasse, Berufsschule, ZAV, Agentur für Arbeit, Stadt oder auch Kolping-Bildungswerk, so ihr Ratschlag an Winterberg. Die Betriebe der Ferienwelt haben im Nachgang der Versammlung übrigens Kroatien als Herkunftsland der Azubis favorisiert.
Die Anmeldefrist endet am Freitag [27. Oktober 2013] um 10 Uhr. Betriebe, die ab 01. August 2014 ausländische Azubis einstellen möchten, können bei der Wirtschaftsförderung Winterberg unter wirtschschaft@winterberg.de oder unter 02981/925013 einen Anmeldebogen anfordern. Infos zum Projekt von Kollegen zu Kollegen gibt auch Dirk Braun, Hotel Hessenhof, 02981/ . Zudem findet man auch unter www.thejobofmylife.de viele hilfreiche Infos.
Quelle: Ferienwelt Winterberg