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Olsberg: Schulgebäude Wiemeringhausen – Mehr Zeit für sachliche Diskussion

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Olsberg / Wiemeringhausen. Was geschieht mit dem Gebäude, in dem zurzeit noch der örtliche Teilstandort der Olsberger Kardinal-von-Galen-Grundschule untergebracht ist? – Mit Blick auf sinkende Schülerzahlen musste die Stadt Olsberg beschließen, den Teilstandort zum Ende des aktuellen Schuljahres zu schließen. Eine Elterninitiative möchte nun als Anschlussnutzung eine private Montessori-Schule einrichten. Die Zukunft des Gebäudes war jetzt Thema in der Sitzung des Ausschusses Bildung, Sport, Freizeit.

Einhellig würdigten die Vertreter der Fraktionen sowie die Verwaltung das gewaltige Engagement, das die Mitglieder der Initiative bereits in ihre Planungen für eine Montessori-Schule gesteckt haben, um den Schulbetrieb bereits zum kommenden Schuljahr aufnehmen zu können. Letztlich sei es ausschließlich eine Sache der privaten Initiative, einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksregierung zu stellen, informierte Elisabeth Nieder. Wichtig sei aber eine umfassende Betrachtung der Schulentwicklung in der Stadt Olsberg, so die Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters.

Tatsache sei, dass der Teilstandort aufgrund von Schülermangel geschlossen werden muss – und in den kommenden Jahren werde die Zahl der Schulanfänger noch weiter zurückgehen. Selbst, wenn den städtischen Schulen nur wenige Jungen und Mädchen „entzogen“ würden, könne dies bedeuten, dass an den Grundschulen in Bigge und Olsberg statt zweier kleiner nur eine große Klasse gebildet werden könnte; in Bruchhausen könnte die Bildung von Eingangsklassen in manchen Jahrgängen sogar ganz verhindert werden. Andererseits könne eine Montessori-Schule auch neue pädagogische Perspektiven bilden.

Diesen Aspekt betonte auch Jürgen Winzer, der für die Elterninitiative die Planungen vorstellte – und gleichzeitig einräumte, dass es um „komplexe Fragestellungen“ gehe. Das Vorhaben sei nicht als Konkurrenz zu den anderen Schulen im Stadtgebiet zu verstehen – das Einzugsgebiet eine Montessori-Schule reiche weit in die Region hinein. Jürgen Winzer nannte als Beispiel eine Montessori-Schule in Salzkotten, zu der Kinder sogar aus dem 40 Kilometer entfernten Brilon anreisen. Gerade in der Kombination mit dem örtlichen Montessori-Kindergarten böten sich in Wiemeringhausen einzigartige pädagogische Möglichkeiten. Ohnehin solle die geplante Schule zu Beginn pro Jahrgang nur 25 Kinder, im „Endausbau“ 50 Kinder aufnehmen. Eine solche private Schule könne den Schulstandort Olsberg insgesamt stärken – und Wiemeringhausen im Besonderen: „Wir könnten einen wichtigen Teil des Dorflebens aufrecht erhalten.“ Zudem werde sichergestellt, dass auch die örtliche Sporthalle für Vereine und Bevölkerung weiter zur Verfügung stehe.

Problem: Um den Schulbetrieb zum kommenden Schuljahr aufnehmen zu können, müsste die Initiative bis spätestens Ende Januar 2014 einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksregierung stellen. Allerdings findet erst am 06. Februar 2014 die nächste Sitzung des Olsberger Stadtrates statt, in der dann frühestens über eine – mögliche – Überlassung des Schulgebäudes an die Elterninitiative entschieden werden könnte. Ein hoher Zeitdruck, wie Ausschussvorsitzender Josef Röttger feststellte. Zwar würde es für die Initiative in mancher Hinsicht eine Entlastung bedeuten, wenn man erst ein Jahr später an den Start gehen könne, betonte Jürgen Winzer. Wichtig sei dann aber die Perspektive, dass das Gebäude nicht anderweitig genutzt würde. Zudem müsste rein rechtlich gelten, dass das Gebäude auch weiter schulisch genutzt würde – andernfalls kämen nicht zu bewältigende Investitionen auf die Initiative zu.

Die Bezirksregierung habe bereits signalisiert, dass sie einen solchen Weg mittragen werde, informierte Bürgermeister Wolfgang Fischer. Zwar könne nur der Rat über die weitere Nutzung des Gebäudes beschließen – „aber wir werden ganz sicher keine Änderung betreiben, wenn wir die Perspektive dieses Vereins haben“, so das Stadtoberhaupt. Zu dieser politischen Absichtserklärung signalisierten auch die Fraktionen ihre Zustimmung. Zudem verwiesen sie einstimmig das Thema zur weiteren Beratung in die Fraktionen. Die Zeit soll nun genutzt werden, um das Thema unter den verschiedensten Aspekten zu beleuchten. Tatsache sei aber, so Wolfgang Fischer: „Eine solche Schule könnte eine Stärkung für die gesamte Region werden.

Quelle: Stadt Olsberg


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