Südwestfalen / Soest. Bis zum Beginn des „richtigen“ Semesters ist zwar noch ein wenig Zeit, dennoch nehmen schon jetzt mehr als 100 Studierende das freiwillige Vorkurs-Angebot an der Fachhochschule Südwestfalen wahr. Neben Einführungen in Bibliotheksnutzung, Rechenzentrum oder Selbstorganisation und Arbeitsplanung steht vor allem Mathematik auf dem Stundenplan.
„Nehmen Sie alles mit, was Sie schaffen können“, gab Prof. Dr. Mark Schülke den Erstsemestern gleich zu Beginn mit auf den Weg. Studieren heiße nicht nur Konsumieren. Vielmehr gehe es darum, von Anfang an Eigeninitiative zu zeigen, Vorlesungen vor- und nachzubereiten und keine Übungen oder Praktika zu verpassen. Nur mit viel Eigenengagement könnten auch die Erwartungen der Studierenden selbst erfüllt werden. Die meisten Studienanfänger wünschen sich, für den Beruf gut ausgebildet zu werden, Spaß am Studieren zu haben und die Professoren auch mal so „nebenbei“ ansprechen zu können.
Mathematik zählt vermutlich selbst bei Maschinenbau-Studierenden nicht zu den Lieblingsfächern. Trotzdem seien Fächer wie Physik, Ingenieurwissenschaften, Informatik oder Wirtschaftswissenschaften ohne Mathe nicht denkbar, so Schülke. Im Vorkurs gehe es darum, vorhandenes Wissen aufzufrischen und bestimmte Themen nachzuarbeiten. „Das mathematische Vorwissen der Schüler, die hier ankommen, hat in den vergangenen Jahren sukzessive nachgelassen, wie unsere Eingangstests zeigen“, bedauerte der Kursleiter. Grundlagen wie Bruchrechnen oder Dreisatz würden teilweise nicht mehr ausreichend beherrscht. Selbst einfache Rechenschritte würden mit der Maschine statt mit dem Kopf erledigt. „Acht Jahre Schulwissen können natürlich in vier Wochen Vorkurs nicht aufgeholt werden“, stellte Schülke fest. Dennoch verspricht er, die Studierenden dabei zu unterstützen, wieder Routine in mathematischen Methoden einzuüben. Diese sei später für das Bearbeiten mathematisch-technischer Problemstellungen unerlässlich.
In den kommenden vier Wochen werden die Kursteilnehmer jeden Morgen einen Mathetest über den Stoff vom Vortag schreiben. „Lernen, solange ich wach bin“, der gute Vorsatz vieler Studierender, muss da also ziemlich lange halten. Aber: An der Fachhochschule Südwestfalen kommt auch das Gesellige nicht zu kurz. Die Fachschaft Maschinenbau-Automatisierungstechnik hat für die Kursteilnehmer diverse Grill-Events, eine Stadtrallye und eine Kneipentour geplant. Zu den ersten „Freiwilligen“ stoßen ab Mitte September weitere Erstsemester aus den Fachbereichen Agrarwirtschaft, Elektrische Energietechnik, Maschinenbau-Automatisierungstechnik und dem Studiengang Frühpädagogik hinzu. Genaue Studierendenzahlen liegen noch nicht vor. Noch immer ergeben sich durch „Nachrücker“ Änderungen.
Infos unter www.fh-swf.de/fbma.
Quelle: Fachhochschule Südwestfalen